Von Ventimiglia nach Rom
Der Weg von der französischen Grenze bei Ventimiglia bis nach Rom lässt sich fast durchgängig abseits zersiedelter und erschlossener Zonen zu Fuß zurücklegen. Georg Henke aus Bremen, Autor mehrerer Wanderführer, hat eine Wanderstrecke ausgearbeitet, die in erster Linie landschaftlich reizvolle Gebiete erschließen will. Anders als mancher offizieller Pilgerweg nimmt der Weg daher nicht immer die kürzest denkbare Route.
Die Etappen sind so gelegt, dass an den Zielorten immer eine feste Unterkunft vorhanden ist. Die Mitnahme eines Zeltes ist nicht erforderlich. Die Wanderstrecke verlangt nirgendwo bergsteigerische Fähigkeiten, wegen der Anstiege oder der Länge einzelner Etappen jedoch eine gewisse Kondition.
Für die Gesamtroute, die die Regionen Ligurien, Toskana, Umbrien und Latium durchquert, benötigt man insgesamt etwa 80 Wandertage. Sie ist in fünf Teilabschnitte unterteilt:
- Die 20 Etappen von Ventimiglia nach Genua führen auf einsamen Wegen durch die entvölkerte Berglandschaft Liguriens im Hinterland der Riviera di Ponente. Dieser Abschnitt, der anspruchsvollste der Gesamtroute, hat in der ersten Hälfte den Charakter einer Hochgebirgswanderung.
- Der Abschnitt von Genua bis Lucca und Pisa (18 Etappen) folgt zunächst bis Portovenere dem Verlauf der ligurischen Küste – auf dem wohl schönsten Küstenweg Italiens. In der Toskana bieten dann die steilen Marmorberge der Apuanischen Alpen und das mediterrane Mittelgebirge des Monte Pisano abwechslungsreiche Landschaftsbilder.
- Der Weg von Lucca und Pisa nach Siena (12 Etappen) führt über die Pisaner Berge in sanfte, typisch toskanische Hügellandschaften. Mit Lucca, Pisa, Volterra, San Gimignano und Siena werden kultur- und kunstgeschichtlich bedeutende Orte berührt.
- Auch die etwa 14-tägige Route von Siena nach Assisi verbindet toskanische Landschaftsimpressionen mit kunst- und kulturgeschichtlich sehenswerten Orten (Montalcino, Pienza, Montepulciano, Perugia). Am Trasimenischen See wird umbrisches Gebiet erreicht, die Landschaft wird dunkler und waldreicher.
- Von Assisi nach Rom benötigt man ca. 20 Wandertage. Am Rande der umbrischen Talebene liegen weitere sehenswerte Orte wie Spello oder Spoleto, danach bewegt man sich in unbekannten hohen Mittelgebirgen im zentralen Apennin. Durch die Albaner Berge gelangt man vor die Tore Roms, das auf der antiken Via Appia erreicht wird.
Die fünf Wegbeschreibungen können gegen Vorauszahlung beim Autor bezogen werden (s.Hinweise unter den jeweiligen Links oben).